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Hauptschulkongress: Hoeneß und Kahn als Gäste in der Allianz Arena

Hauptschulkongress: Hoeneß und Kahn als Gäste in der Allianz Arena

In der Allianz Arena werden nicht nur große Fußballspiele entschieden. Das steht spätestens seit dem 13. Juli 2009 fest. Denn die Arena war an diesem Tag in Anwesenheit von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, FC Bayern-Manager Uli Hoeneß und Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn der Ort einer Richtung weisenden Entscheidung für die Bildungspolitik – der Erweiterung der Hauptschule zur so genannten „Mittelschule“.
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle und Kultusstaatssekretär Dr. Marcel Huber gaben im Rahmen des Kongresses „Starke Schüler – für Beruf und Leben“ in der Allianz Arena in München vor gut 500 Teilnehmern aus ganz Bayern den Startschuss dazu, die Hauptschule einzeln oder in Schulverbünden in Bayern flächendeckend ab dem Schuljahr 2010/11 von der Hauptschule zur „Mittelschule“ weiter zu entwickeln.

Zudem erklärte sich Uli Hoeneß, Manager des FC Bayern-München, als Pate die Hauptschulreform zu unterstützen. „Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, in der Schule Teamwork und Mannschaftsgeist zu vermitteln. Das kann die Schule in besonderer Weise leisten.“, so der Bayern-Manager. Er ergänzte mit Blick auf die Zukunft:„Wir müssen alles tun, um in eine gute Bildung unserer jungen Leute zu investieren. Ich unterstütze die Initiative „Mittelschule“ voll und ganz. Mit einer umfassenden Ausbildung kann man viel erreichen – sowohl im Sport als auch im Beruf.“

Die Mittelschulen garantieren den Schülern vielfältige pädagogische Elemente im Bildungsangebot. Minister Spaenle setzt bei der Reform auf Freiwilligkeit: „Wir laden die Hauptschulen ein, sich an der Weiterentwicklung zur Mittelschule aktiv zu beteiligen. Ich will nicht das „Türschild“ an der Hauptschule verändern: Die „Mittelschule“ bietet neue inhaltliche Schwerpunkte“, so der Minister. „Mittelschule“ darf sich eine Hauptschule nur dann nennen, wenn sie ihren Schülern ein breit gefächertes Bildungsangebot unterbreitet.

„Die Mittelschule eröffnet als Hauptschule mit einem sehr breitgefächerten Bildungsangebot den Schülern neue Chancen auf dem Weg in den Beruf“, betonte der Staatsminister: Stark für den Beruf, stark im Wissen, stark als Person, seien die Ziele von Bayerns Mittelschule.
„Zentrale Elemente der künftigen „Mittelschule“ sind mehr berufliche Orientierung und mehr individuelle Förderung“, so Minister Spaenle. Dies dokumentiert sich z. B. in den drei berufsorientierenden Zweigen Technik, Wirtschaft und Soziales und den Kooperationen mit einer Berufsschule, der regionalen Wirtschaft und der Agentur für Arbeit.

„Die Mittelschule steht für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit“, verweist Minister Spaenle auf sein Ziel, das Bildungswesen nach den Prinzipien von Qualität und Gerechtigkeit fortzuschreiben. Dazu dient auch die zusätzliche leistungsbezogene Förderung der Schüler ab der 5. Klasse im Klassenverband an jedem Mittelschulstandort in Bayern. In den Jahrgangsstufen 5 und 6 werden die Schüler im Klassenverband differenziert gefördert. Auch in den Jahrgangsstufen 7 und 8 werden hierfür zusätzliche Lehrerstunden bereit gestellt. Ab der 9. Jahrgangsstufe werden Schüler in Klassen auf den mittleren Bildungsabschluss vorbereitet.

An der Mittelschule können die Schüler neben einem neuen Praxisklassenabschluss sowie dem erfolgreichen und qualifizierenden Hauptschulabschluss auch einen neuen mittleren Bildungsabschluss erwerben. Das an Grund- und Hauptschule bewährte Klassenlehrerprinzip will der Minister erhalten, da diese Lehrkräfte einen intensiven Bezug zu ihren Schülern aufbauen. Die Jugendsozialarbeit wird weiter ausgebaut. Schulen, die das geforderte breite Bildungsangebot allein nicht gewährleisten können, können in Schulverbünden zusammenarbeiten: „Im Verbund haben kleinere Hauptschulen Zukunft“, unterstrich der Minister.

Staatssekretär Dr. Marcel Huber hatte in der Begrüßung die Bedeutung des Kongresses für die Weiterentwicklung der Hauptschule zur Mittelschule unterstrichen. „Wir wollen heute gemeinsam die Weichen stellen, um die Schülerinnen und Schüler an unseren Hauptschulen stark zu machen für Beruf und Leben.“ Der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft dankte Dr. Huber für die finanzielle Unterstützung. Sie habe die Weiterentwicklung der Hauptschule „engagiert begleitet“ und bewiesen, dass die bayerische Wirtschaft Verantwortung für die jungen Menschen in unserem Land übernimmt. „Das ist ein Vertrauensbeweis für die bayerische Hauptschule!“, ergänzte er.

Ein Höhepunkt des Kongresses war der Besuchvon Oliver Kahn. Der Welttorhüter steht wie kaum ein anderer für Motivation. Seit Ende seiner aktiven Laufbahn setzt er sich verstärkt für junge Menschen ein und begeistert mit der Beschreibung seines eigenen Berufsweges Schüler dafür, sich in schwierigen Situationen auch mal durchzubeißen. Mit der „Ich schaff’s Tour mit Oliver Kahn“, einer Initiative von easy living mit dem Deutschen Kinderschutzbund, besucht er seit Anfang des Jahres zwölf bayerische Schulen und wirbt bei Schülern und Lehrerkräften dafür, dass Einsatz sich lohnt.
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