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Die Münchner Polizeiarbeit bei Fußballspielen in der Allianz Arena

Die Münchner Polizeiarbeit bei Fußballspielen in der Allianz Arena

Dem Polizeipräsidium München steht kurz vor Weihnachten noch die Bewältigung eines großen Fußballspiels bevor: Das Champions League Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC Basel.
Das Polizeipräsidium München hat in der Betreuung von Fußballspielen eine langjährige Erfahrung und eine positive Bilanz aufzuweisen. München zählt auch bezüglich Fußballspielen zu den sichersten Bundesligastädten in Deutschland. Pro Saison besuchen etwa 2,3 Millionen Besucher die Münchner Stadien, ohne Angst haben zu müssen, in der U-Bahn, in der Innenstadt oder im Stadion Opfer gewalttätiger Hooligans werden zu müssen.

Dieser Erfolg kommt nicht von Ungefähr. Die Münchner Polizei betreibt diesbezüglich einen sehr hohen, aber auch notwendigen Aufwand, sowohl bei der Ausschöpfung personeller Ressourcen (15.000 Beamte, 115.000 Einsatzstunden pro Saison), als auch bei der Anwendung des zur Verfügung stehenden rechtlichen Instrumentariums.

Das PP München wird auch diesen Einsatz mit der gewohnten Münchner Linie bewältigen. Dazu gehört zum Einen konsequentes Einschreiten gegen jegliche Art von Störungen, zum Anderen aber auch Deeskalation und kommunikative Konfliktbewältigung.

Deeskalation und Kommunikation sind Aufgabe aller Beamten. Im von Emotionen, Provokationen und Gegnerschaften geprägten Fußballeinsatz ist diese jedoch, insbesondere in Situationen, in denen die Polizei gegen Störer vorgehen muss, schwierig zu praktizieren.

Fans empfinden den Umgang mit der Polizei offensichtlich häufig als negativ, weil ihnen die Gründe für ein polizeiliches Einschreiten nicht transparent sind. Dadurch entstehen Irrtümer, Falschinformationen und Übertreibungen, die sich in Fankreisen schnell verbreiten und von der Polizei nicht mehr richtiggestellt werden können. Daraus resultiert die Gefahr, dass sich Fans beim polizeilichen Einschreiten mit Störern solidarisieren und geschlossen der Polizei entgegentreten.

Um diesen Effekten entgegenzuwirken, verfügt die Münchner Polizei seit Jahren über eine speziell geschulte Einheit, die Informationsbeamten. Da wir mit Informationsbeamten bei Demonstrationseinheiten gute Erfahrungen gemacht haben, wollen wir ihre Einsatzmöglichkeiten nun auch bei Fußballspielen testen.

Die Ziele des Einsatzes von Informationsbeamten bei Fußballspielen sind:

  • Deeskalation, d.h. Verminderung aggressiver und damit gewaltgeneigter Stimmungen und Verhaltenstendenzen.
  • Bereinigung von Konfliktsituationen mit kommunikativen Mitteln.
  • Vermeidung von Solidarisierungen mit Straftätern.
  • Abbau des Feindbildes Polizei.
  • Aufbau eines Vertrauensverhältnisses und einer Kommunikationsbeziehung zwischen der Polizei und Fußballfans.
  • Vermitteln der Rolle der Polizei und somit Verständnisgewinnung für polizeiliche Maßnahmen.

    Da vor allem mit Gästefans die Kommunikation schwierig ist, hat der Einsatzleiter, Leitender Polizeidirektor Günter Süßbrich, einen Brief an die Baseler Fans geschrieben, in dem er die Baseler Fans in München willkommen heißt, ihnen aber auch die in München nicht tolerierten Verhaltensweisen aufzeigt.

    Des Weiteren hat Herr Süßbrich für die Gästefans im Fanbrief eine Telefonnummer mitgeteilt, unter der diese jederzeit einen Mitarbeiter seines Führungsstabes erreichen können.

    Es hat in München bereits Tradition, dass der Einsatzleiter kurz vor Spielbeginn ein sogenanntes Kurvengespräch mit Fanvertretern, Fanprojekt, Vereinsvertretern und dem zuständigen Beamten der Polizei durchführt, um sich vor Ort kennen zu lernen und mögliche Probleme zu lösen. Dieses Kurvengespräch wird auch mit den Baseler Fans erfolgen.

    Ein Appell an die Fans:
    Die Münchner Fußballfans haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie friedlich und fußballorientiert sind. Wir sind sicher, dass sich die Münchner auch gegenüber Baseler Fans als faire Gegner und gute Gastgeber erweisen.

    Wir wissen aber auch, dass es eine relativ kleine Minderheit gibt, die gewalttätige Auseinandersetzungen mit gegnerischen Problemfans suchen. Wir werden alles polizeilich Mögliche unternehmen, um diesen kleinen Gruppen keinen Spielraum zur Randale zu lassen und auf Provokationen und Ausschreitungen jeglicher Art konsequent reagieren.




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