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WM-OK: Deutsche WM-Stadien sind sicher

WM-OK: Deutsche WM-Stadien sind sicher

Offizielle Mitteilung zur Untersuchung der Stiftung Warentest

Das Organisationskomitee Deutschland der WM 2006 hat von der Stiftung Warentest den Untersuchungsbericht über die WM-Stadien erhalten. Parallel wurde den zwölf Stadienbetreibern der sie betreffende Report zugestellt. Daraufhin hat das OK FIFA WM 2006 eine Telefonkonferenz mit allen Beteiligten durchgeführt, um sich möglichst rasch ein Gesamtbild zu verschaffen.
Eine wichtige Prämisse: Die Sicherheit der Zuschauer ist im normalen Bundesliga-Spielbetrieb in keiner Weise gefährdet und demzufolge auch nicht bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft. Alle Baumaßnahmen wurden nach geltenden Bauvorschriften durchgeführt, die in Deutschland wesentlich strenger sind als in den meisten anderen vergleichbaren Ländern. Durch die Vorankündigung der Stiftung Warentest ist daher der falsche Eindruck entstanden, es gäbe akute Sicherheitsmängel, die ein sofortiges Eingreifen notwendig machen würden.

Nun ist deutlich geworden, dass sich die Studie auf eventuelle Panikfälle konzentrierte - über geltende Bauvorschriften hinaus. Zu den dabei aufgeführten Kritikpunkten nimmt das OK FIFA WM 2006 wie folgt Stellung:

Staudruck: Die Stadien in Berlin, Gelsenkirchen und Leipzig erhalten die Note mangelhaft mit dem Argument, dass keine Fluchttore zum Innenraum existieren. In allen drei Orten liegen jedoch Sachverständigengutachten vor, die ausdrücklich das Ziel fordern, die Entfluchtung nach außen zu gewährleisten. In Gelsenkirchen mit dem ergänzenden Hinweis, dass es sich um eine Multifunktionshalle handelt, wo auch die Versammlungsstätten-Verordnung eine Entfluchtung nach außen verlangt.

Die Forderung, im Falle einer Panik den Innenraum zu öffnen, entstand nach den tragischen Unglücken von Brüssel (1985) und Sheffield (1989), als auf Stehplatzrängen Menschen gegen Zäune und Absperrungen gedrängt wurden. Seit langem aber gibt es bei internationalen Spielen keine Stehplätze mehr und auch keine Zäune zum Innenraum. Auch die Tatsache, dass viele moderne Stadien mit mehreren Stockwerken konstruiert wurden, spricht gegen Fluchtwege in den Innenraum. Moderne, durch unabhängige Gutachter unterstützte Konzepte empfehlen eindeutig die Entfluchtung nach außen.

Stolpersicherheit: Hier wird moniert, dass in einigen Stadien die Tritttiefe nicht ausreichend ist. Dies trifft in Einzelfällen zu. Die Stadienbetreiber sind bemüht, Abhilfe zu schaffen, und zwar auch schon für den normalen Bundesliga-Spielbetrieb. Zu untersuchen ist aus Sicht des OK FIFA WM 2006 ebenfalls, ob bei steilen Tribünen die Sicherheit durch zusätzliche Handläufe zu verbessern ist.

Brandrisiko: Hier erhält das Stadion Kaiserslautern die Note mangelhaft wegen angeblich unzureichender Löscheinrichtungen und Entrauchungsanlagen. Dieser Hinweis wird allein schon deshalb konstruktiv aufgenommen, weil sich das Stadionprojekt Kaiserslautern noch im Bau befindet. Wenn jedoch in Dortmund bemängelt wird, dass in einem offenen Zuschauerumlauf Sprinkleranlagen fehlen, so muss in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen werden, dass das Stadion München genau mit dieser Lösung und für die gesamte Brandschutzkonzeption mit dem Deutschen Brandschutzpreis 2003 ausgezeichnet wurde.

Resumée:Das OK der FIFA WM 2006 ist in der Vorbereitung und Umsetzung der Weltmeisterschaft dankbar für jeden konstruktiven Ratschlag, der auch mit den zuständigen Städten und Stadienbetreibern besprochen wird. Das OK ist kein Bauherr, bringt lediglich zu den geltenden gesetzlichen Vorschriften noch spezielle Sicherheitsrichtlinien ein, die von FIFA, Uefa und DFB entwickelt wurden und den Sicherheitsstandard der Stadien in den letzten Jahren optimiert haben.

Jedes Stadion muss dem OK vor der WM ein entsprechendes Sicherheitszertifikat vorlegen, das im übrigen Jahr für Jahr Bestandteil des Lizenzierungsverfahrens ist. „Das OK ist offen für jeden Vorschlag, der dazu beiträgt, die Rahmenbedingungen und damit auch die Durchführung des großartigen Projekts FIFA WM 2006 zu verbessern. Wir wehren uns jedoch gegen unnötige Panikmache, die die Fans nur verunsichert und dem Image und Ansehen der FIFA WM 2006 in Deutschland schadet“, resümiert OK-Vizepräsident Wolfgang Niersbach.
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