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Sonderausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden – Juden im deutschen Fußball“

Sonderausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden – Juden im deutschen Fußball“

Die Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden – Juden im deutschen Fußball“ thematisiert die Bedeutung von Juden im deutschen Fußball. Jüdische Fußballer, Trainer, Journalisten und Funktionäre haben den Fußball in Deutschland populär gemacht. Vom 26. Januar bis 12. April wird in der FC Bayern Erlebniswelt die Sonderausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden – Juden im deutschen Fußball“ zu sehen sein.
Tags darauf, am 27. Januar, jährt sich der Tag der Befreiung des KZ Auschwitz zum 70. Mal. Die Initiative „!Nie Wieder“ ruft deswegen seit 2004 zum „Erinnerungstag gegen das Verbrechen im Nationalsozialismus sowie gegen aktuellen Rassismus und jegliche Art der Diskriminierung im deutschen Fußball“ auf

Lange Zeit blieb die jüdische Geschichte des FC Bayern München weitestgehend unbekannt. Erst seitdem die Ultra-Gruppierung Schickeria auf den ehemaligen jüdischen Präsidenten Kurt Landauer aufmerksam gemacht hatte und dessen Schicksal auch verfilmt wurde, nahm auch eine breitere Öffentlichkeit davon Notiz. Besucher der FC Bayern Erlebniswelt konnten sich jedoch schon länger über die geschichtliche Vergangenheit – besonders im dritten Reich – informieren und der FC Bayern gilt inzwischen als Vorreiter in der Aufarbeitung und Dokumentation der Nazizeit.

Nun gehen die Verantwortlichen der FC Bayern Erlebniswelt noch einen bedeutenden Schritt weiter: Vom 26. Januar bis 29. März wird dort die Sonderausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden – Juden im deutschen Fußball“ zu sehen sein. Diese wurde vom Centrum Judaicum in Berlin und der evangelischen Versöhnungskirche in Dachau erstmals kurz nach der Fußball-WM 2006 der Öffentlichkeit präsentiert und ist seitdem auf Wanderschaft. Die Besonderheit in der Allianz Arena ist aber, dass das Team der FCB Erlebniswelt einen besonderen Bezug zum FC Bayern herstellt und die Ausstellung um noch nie gezeigte Exponate und Schicksale von Bayern-Spielern und – Verantwortlichen, wie Meistertrainer Richard Dombi, aus diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte ergänzt.

Die Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden – Juden im deutschen Fußball“ thematisiert die Bedeutung von Juden im deutschen Fußball. Jüdische Fußballer, Trainer, Journalisten und Funktionäre haben den Fußball in Deutschland populär gemacht. Sie waren Pioniere des deutschen Fußballs. Sie wurden umjubelt, verehrt und respektiert, galten als Vorbilder im Sinne des sportlichen Gedankens des Fairplays. Ihre revolutionären Visionen und Methoden setzten Maßstäbe, die den deutschen Fußball lange prägten. Als beispielsweise der FC Bayern 1932 zum ersten Mal den deutschen Meistertitel erringt, werden auch Kurt Landauer und der jüdische Trainer Richard „Little“ Dombi wie Helden in München gefeiert.

Und wer kennt heute noch den Stürmer und Nationalspieler Julius Hirsch (1892-1943), der unter anderem mit dem Karlsruher FV Deutscher Meister wurde? Oder Gottfried Fuchs, den der spätere Bundestrainer Sepp Herberger „mein Idol“ und den „Franz Beckenbauer meiner Jugendzeit“ nannte? Der begnadete Mittelstürmer schoss bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm in einem Spiel gegen Russland zehn Tore - ein bis heute in Deutschland ungebrochener Rekord. 1933 wurden ihre erfolgreichen Karrieren schlagartig beendet. Die Nationalsozialisten veranlassten, dass jüdische Sportler, Trainer und Funktionäre aus den Vereinen ausgegrenzt und ausgeschlossen wurden. Bis zum 10. November 1938 durften Juden nur noch in jüdischen Vereinen spielen. Danach wurden alle Sportaktivitäten für sie verboten.

Sie teilten das Schicksal aller europäischen Juden, wurden verfolgt und – wie wohl auch Julius Hirsch - zum Teil in Konzentrationslagern ermordet. So spiegelt die Ausstellung das Schicksal der jüdischen Fußballer wieder. Nach dem 2. Weltkrieg sollten deutsche Juden nie wieder eine vergleichbare Rolle im deutschen Fußball spielen. Ihre Verdienste wurden verdrängt und gerieten in Vergessenheit. Die Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden“ will dieses Kapitel deutscher Fußballgeschichte wieder in Erinnerung rufen, setzt sich aber auch im Schlussteil mit den heutigen Entwicklungen im Fußball auseinander.

KURZINFORMATION FÜR AUSSTELLUNGSHINWEISE
Sonderausstellung, 26.01.2015 – 12.04.2015

„Kicker, Kämpfer und Legenden – Juden im deutschen Fußball und beim FC Bayern“
Öffnungszeiten tägl. 10-18 Uhr, Tel. 089 69931 222
FC Bayern Erlebniswelt, c/o Allianz Arena, Werner-Heisenberg-Allee 25, 80939 München
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