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Premiere persönlich – Jan Henkel erzählt von seiner Leidenschaft

Premiere persönlich – Jan Henkel erzählt von seiner Leidenschaft

Sportfernsehen war schon immer seine Leidenschaft. Bereits von Kindesbeinen an ist Premiere-Moderator Jan Henkel ein Sport-TV-Junkie. „Es gibt kaum eine Sportsendung, die ich verpasst habe. Und das waren nicht nur Fußballübertragungen. Auch Tennis, sämtliche Randsportarten, die man sich vorstellen kann, und selbst Tanzen mit dem legendären Hajo Rauschenbach habe ich mir angeschaut“, erinnert sich der 35-Jährige.
Dass er schließlich selbst als Sportreporter beim Fernsehen gelandet ist, kam nicht von ungefähr. „Mir war schon immer klar, dass mein Beruf mal etwas mit dem Thema Sport zu tun haben wird“, erinnert sich Henkel. Kein Wunder, denn er kommt aus einem sportlich geprägten Elternhaus: „Wir sind insgesamt eine sehr sportbegeisterte Familie und jeder von uns betrieb aktiv und passiv Sport“, sagt Henkel. Seine Fußball-Leidenschaft wurde bereits ziemlich früh geweckt.

„Schon in der F-Jugend, der Pampers-Liga, habe ich mit dem Kicken begonnen“, blickt er zurück. Im beschaulichen Merzbach bei Bonn trug er für die Jugendmannschaft des örtlichen SV Schwarz-Weiß Merzbach sogar die Kapitänsbinde. Nebenbei begann er auch noch mit dem Fechten. „Tja, und dann, so mit 13 Jahren, kam auf einmal der Punkt, an dem ich mich entscheiden musste, Fechten oder Fußball. Ich habe mich damals auf die Klinge statt aufs Kicken festgelegt.“

Im Rückblick war es die richtige Entscheidung, wie Jan Henkel zugibt: „Ich weiß nicht, ob ich es als Fußballer jemals bis zu einer WM-Teilnahme geschafft hätte. Als Fechter habe ich es geschafft! Das war 1993 bei der Fecht-WM in Moskau. Ein einmaliges Erlebnis“, schwärmt er noch heute. Sportlich ging es dann auch weiter: Studium an der Sporthochschule in Köln (wo sonst?), mit dem Abschluss als Diplom-Sportwissenschaftler im Jahr 1998. Zwischenzeitlich begann er, an seiner TV-Laufbahn zu arbeiten.

„Dass ich zum Fernsehen kam, war ein ‚zwangsläufiger Zufall‘“, schmunzelt Henkel. „Es war üblich, dass wir Fechter zum Saisonende immer ein Fußballspiel gegen andere Sportler austrugen. So auch 1995, als wir gegen die Tenniscracks von Iphitos München spielten. Die traten in DSF-Trikots an. Ich fragte meinen Gegenspieler, wie sie zu den Hemden gekommen waren. Glücklicherweise war er es, der die Trikots besorgt hatte. Er arbeitete damals beim DSF. Nach dem Match kamen wir ins Gespräch und er versprach mir, sollte ich ihm eine Bewerbung schicken, diese auf den ‚richtigen‘ Schreibtisch zu legen.“

Henkel schrieb die Bewerbung, der Gegenspieler tat wie versprochen und so begann der damals 22-Jährige im Januar 1996 sein Praktikum in München. Aus dem Praktikum wurde mehr und so arbeitete Henkel in den Folgejahren für diverse TV-Sender. Im Jahr 2000 schließlich klopfte Premiere an, Henkel folgte dem Ruf und steht seitdem für den Abosender vor der Kamera.

Vornehmlich als Moderator und Fieldreporter in der Bundesliga und der Champions League. „Bei Premiere schaffte ich schließlich meine zweite WM-Teilnahme“, resümiert Henkel mit einem Augenzwinkern, „die WM 2006 im eigenen Land durfte ich als Moderator begleiten, sicherlich einer meiner Karrierehöhepunkte.“

Dass schließlich Italien den Titel holte, konnte er einigermaßen verschmerzen. Schließlich ist das Land jenseits des Brenners mittlerweile so etwas wie seine zweite Heimat geworden. Kein Wunder: „Meine Frau ist Italienerin und braucht engen Kontakt zur Familie. So pendle ich seit mittlerweile fünf Jahren häufig zwischen Deutschland und Italien“, erzählt Henkel, der perfekt Italienisch spricht. So perfekt, dass er mittlerweile gemeinsam mit seiner Frau eine Italienisch- und Kochschule auf Sardinien eröffnet hat (Infos unter www.casahenkel.com).

Seine Sprachkenntnisse helfen ihm natürlich auch bei seiner Arbeit für Premiere. „Für die italienischen Profis, allen voran Luca Toni, brauche ich keinen Dolmetscher, das erleichtert die Aufgabe natürlich immens. Und auch im internationalen Geschäft, bei den italienischen Teams, ist das sehr hilfreich.“ So zuletzt in der Champions League beim Duell Inter Mailand gegen Manchester United, bei dem er bei beiden Spielen Interviews führte.

Sieht er als Italienfan einen Unterschied im Stellenwert des Fußballs in beiden Ländern? „Das ist ziemlich einfach“, erläutert Jan Henkel, „in Deutschland ist der Fußball Thema Nummer eins. In Italien ist er Thema Nummer eins, Nummer zwei und auch noch Nummer drei – der Italiener lebt Fußball. Die auflagenstärkste Zeitung ist die ‚Gazzetta dello Sport‘ mit ihrem großen Fußballteil.“

Er führt zwei wunderbare Beispiele für die italienische Fußballverrücktheit an, die den Unterschied verdeutlichen: „Als der AS Rom Meister wurde, meldete eine ungewöhnlich große Anzahl von Römern den Verlust ihres Ausweises beim städtischen Amt. Nicht, dass sie diesen in der Titeleuphorie verloren hätten. Nein, sie hatten ihn einfach entsorgt, denn alle wollten einen neuen Ausweis mit einem neuen Foto; darauf trugen sie natürlich das Trikot ihres Vereins. Das andere Beispiel findet sich im Neapel der 80er-Jahre. Der SSC wurde mit Diego Maradona Meister. Daraufhin sprühten die Fans eine Botschaft an ihre Verstorbenen auf die Friedhofsmauern: "Ihr wisst ja nicht, was ihr verpasst!"

Die Bundesliga sieht Jan Henkel in Italien noch stärker im Kommen. „Gerade Luca Toni ist da der beste Werbeträger. Er spricht rundweg positiv über die Bundesliga mit ihren tollen Stadien. Immer voll und immer friedlich. Für Italiener ist es keineswegs normal, dass man mit Familie und Kindern ins Stadion gehen kann – das ist dort zu gefährlich!“
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