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Die Herausforderungen von Premiere am letzten Spieltag der Bundesliga

Die Herausforderungen von Premiere am letzten Spieltag der Bundesliga

Der Herr der Bilder - Die Premiere-Konferenz am letzten Bundesliga-Spieltag ist auch für Christian Schulten jedes Jahr eine neue Herausforderung.
In seiner Kindheit lauschte er am Samstagnachmittag den Hörfunk-Übertragungen aus den Bundesliga-Stadien am Transistor-Radio. Heute führt er an den Schalthebeln selbst durch die Bundesliga-Konferenz: Christian Schulten, 39 Jahre alt, ist an jedem Wochenende der "Herr der Bilder" bei Premiere.

"Ich habe mich vor einigen Jahren komplett auf dieses Thema spezialisiert", sagt der Fernseh-Journalist. Egal ob Bundesliga, 2.Bundesliga, DFB-Pokal, UEFA Champions League oder UEFA Cup - Schulten sitzt bei jeder Konferenz im Premiere-Schaltraum in München-Ismaning und entscheidet, wann und wie lange aus welchem Stadion übertragen wird. Wie auf dem Fußball-Platz steht dabei Teamarbeit im Vordergrund. "Ich habe alle Spiele auf den Monitoren im Auge und stehe in fernmündlichen Kontakt zu Kommentatoren und Redakteuren", beschreibt er seine Tätigkeit. "Wir sind mittlerweile eine gut eingespielte Mannschaft. Das ist wichtig für den Ablauf der Sendung."

Bei Schultens Tätigkeit sind in erster Linie Einfühlungsvermögen und Fachkenntnis gefragt. "Man muss stets die Tabellenkonstellation im Kopf haben", sagt der Premiere-Mann. "Welche Bedeutung und Auswirkung hat ein Treffer von Team x beispielsweise für Team y. Oder was passiert, wenn in zwei oder mehr Stadien zeitgleich Tore fallen, es einen Elfmeter oder eine Rote Karte gibt? Ich versuche, die Bilder entsprechend aneinanderzureihen. Unser Ziel ist es, dem Zuschauer zuhause die Dramaturgie eines jeden einzelnen Spieltages zu vermitteln." Einfühlungsvermögen und Fachkenntnis bringt Schulten zur Genüge mit: Als aktiver Fußballer brachte er es einst immerhin in die Oberliga (u.a. Viktoria Köln).

Die beiden letzten Spieltage in Bundesliga und 2.Bundesliga bezeichnet er "in jeder Saison ein neuen beruflichen Höhepunkt". Dann finden alle neun Partien zeitgleich am Samstag um 15.30 Uhr bzw. Sonntag um 14 Uhr statt. "Das macht den Reiz der Konferenz erst richtig aus", so Schulten.

In dieser Saison erwartet er beim verrücktesten Meisterkampf aller Zeiten eine besondere Herausforderung. "Die beiden letzten Spieltage erfordern eine andere Herangehensweise als bei Spieltagen inmitten der Saison", sagt er und bittet die Anhänger von Mannschaften aus dem Mittelfeld schon jetzt um Verständnis, dass diese in der Premiere-Konferenz deutlich kürzer kommen werden als gewohnt. "Der Kampf um die Meisterschaft wird im Vordergrund stehen. Er ist auch höher einzuordnen als der Kampf gegen den Abstieg." Premiere trägt der Bedeutung der beiden letzten Spieltage Rechnung und verlängert die Sendezeiten inklusive der Spieltags-Zusammenfassung "Alle Spiele, alle Tore" um jeweils eine halbe Stunde von 14.30 Uhr bis 19 Uhr am Samstag bzw. von 13 Uhr bis 17.30 Uhr am Sonntag.

Die Vorbereitung auf jede Sendung beginnt für Schulten schon Tage im Voraus. Bereits am Montag wird bei Redaktionssitzungen der nächste Spieltag detailliert geplant, es folgen Vorbereitungen auf die einzelnen Begegnungen und entsprechende Absprachen mit den Kommentatoren. "Wir suchen die Themen und Schwerpunkte, auf die wir Wert legen werden", sagt Schulten, dem besonders die fünf Minuten vor Spielbeginn am Herzen liegen. "Darin wollen wir den Zuschauer in einer Art Minikonferenz auf die Übertragung und den Spieltag einstimmen."

Ach ja: Als gebürtiger Kölner ist Schulten bekennender Fan des 1.FC. Auf den Inhalt der Konferenzen und die Auswahl der Bilder hatte dies aber noch nie Einfluss. Schulten schreibt Professionalität groß: "Persönliche Sympathien muss man für 90 Minuten plus Nachspielzeit ausblenden können."
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