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Audi Cup: So verlief die Saison 08/09 für<br>AC Mailand

Audi Cup: So verlief die Saison 08/09 für<br>AC Mailand

Ein übersehenes Handspiel hat den AC Mailand um den
Titel gebracht. Sagen jedenfalls die Milanisti, die fanatischen Anhänger der Rot-Schwarzen.
Im Stadtduell gegen Inter im Februar setzte es eine 0:1 Niederlage. Inter-Stürmer Adriano köpfte sich den Ball an die eigene Hand, von dort sprang er ins Tor. Ein jeder im Stadion sah es, jede TV-Perspektive belegte es, allein der Schiedsrichter entschied auf Tor. Adriano sagte unmittelbar nach dem Schlusspfiff: „Ich hoffe, dieses Tor bleibt als jenes in Erinnerung, das uns die Meisterschaft beschert.“ Tatsächlich: Es wäre sehr, sehr eng geworden, hätte Inter damals nicht gegen Milan gewonnen. So bleibt dem AC am Ende wohl nur Platz zwei vor Juventus Turin.

Das frühe Aus im UEFA-Cup hingegen ging völlig in Ordnung. Milan durfte nicht in der UEFA Champions League mitmischen, weil die Mannschaft in der Saison 2007/2008 nur Fünfter in der Meisterschaft geworden war. Nach einem abgezockt herausgespielten 1:1 im Hinspiel des Sechzehntelfinals bei Werder Bremen ging man das Rückspiel etwas zu überheblich an.

Ein 2:2 in San Siro (zwei Kopfballtore von Pizarro nach 0:2 Rückstand) reichte Werder schließlich zum Weiterkommen. Wie es in der Trainerfrage weiter geht, scheint derzeit offen. „Ancelotti ist unser Ferguson“, sagte Milan-Präsident Galliani kürzlich und wollte so zum Ausdruck bringen, dass der Verein an Carlos Ancelotti festhalten will.

Regierungschef und Milan-Besitzer Silvio Berlusconi jedoch kritisierte den Trainer, dessen Vertrag bis 2010 läuft, zuletzt ungewohnt scharf. Die römische Tageszeitung „La Repubblica“ zitierte Berlusconi mit den Worten: „Es ist Ancelottis Schuld, wenn Milan nicht die Meisterschaft gewinnen wird. Mit der Mannschaft, die er hat, hätten wir Inter besser Paroli bieten müssen.“

Ancelotti hat derweil einen Umbruch in der Defensive angekündigt. Offensiv ist Milan fast überbesetzt. Der erst 19 Jahre alte Brasilianer Pato trifft statistisch gesehen in jedem zweiten Spiel und verdrängte Stars wie Ronaldinho und Schew tschenko auf die Bank. Dabei bleibt Pato, ähnlich wie Landsmann Kaká, ruhig und bescheiden. Er ist kein kapriziöser Südamerikaner, der „die Kabine spaltet“ (Louis van Gaal über Romario), sondern einer, der sich unterordnen kann, der nach hinten arbeitet und dennoch genügend Biss nach vorn hat. Auf ihn dürfen sich die Fans beim Audi Cup besonders freuen.
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