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Das E.ON-Effizienzprojekt: Die Allianz Arena im Energiecheck

Das E.ON-Effizienzprojekt: Die Allianz Arena im Energiecheck

E.ON hat sich in der Münchner Allianz Arena auf die Suche gemacht und Einsparpotenziale in einem Volumen von über einer Million Kilowattstunden gefunden. Die Allianz Arena Stadion GmbH, deren alleiniger Gesellschafter der FC Bayern München ist, setzt die Effizienzmaßnahmen jetzt schrittweise um.
Direkt unter der Außenhülle der Allianz Arena im Münchener Norden staut sich die Hitze. Hier, auf der obersten von sechs Ebenen, rund 35 Meter über dem Spielfeld, ist die gesamte Energietechnik des Stadions untergebracht. Jürgen Muth, Geschäftsführer der Stadiongesellschaft, zeigt auf einen kleinen Kasten direkt neben den beiden Heizkesseln, die jeweils 5,2 MW Leistung bringen.

Dahinter verbirgt sich ein kleiner unscheinbarer Steuerkasten, der für eine bessere Sauerstoffregelung sorgt und damit den Wirkungsgrad des Kessels um einige Prozentpunkte erhöht. „Rund 80.000 Kilowattstunden werden wir so im Jahr einsparen. Für uns eine lohnende Investition.“ Die Steuerung der beiden Heizkessel haben die Techniker bereits optimiert. Für jeden Startvorgang ist eine bestimmte Menge Gas erforderlich, damit der Kessel seine Betriebstemperatur erreicht. Weniger Brennerstarts bedeuten einen geringeren Energieeinsatz. Im Jahr summiert sich dies auf ein Sparvolumen von rund 200.000 Kilowattstunden.

Muth, von Haus aus Bauingenieur, ist nicht nur von den Maßnahmen am Heizsystem überzeugt. Schon seit einigen Wochen sind seine Mitarbeiter damit beschäftigt, ein ganzes Bündel von kleineren und größeren Neuerungen einzuführen: „Wir wollen insgesamt eine Million Kilowattstunden Energie pro Jahr einsparen. Natürlich müssen wir dafür auch Geld in die Hand nehmen, aber die Investitionen amortisieren sich oft schon nach wenigen Jahren.“ Das Drehbuch für die ambitionierte Effizienzsteigerung in der Allianz Arena stammt von E.ON. Seit Anfang des Jahres beliefert E.ON Bayern Vertrieb das Stadion mit Strom.

Ein wichtiger Baustein des Lieferkonzepts war von Beginn an die Erschließung von weiteren Effizienzpotenzialen in der Arena. Auch das Management der Stadiongesellschaft zögerte nicht lange. „Bei einem Gesamtenergieverbrauch von rund 19 Millionen Kilowattstunden und steigenden Energiepreisen waren wir sehr an innovativen und vor allem schnell umsetzbaren Vorschlägen interessiert“, sagt Jürgen Muth.

Im Winter haben sich die E.ON-Experten zusammen mit externen Fachleuten von DEKRA auf die Suche gemacht und die Allianz Arena energietechnisch auf Herz und Nieren untersucht. Mehrere Tage prüfte das Expertenteam die Heiz-, Kühl- und Belüftungsanlagen, analysierte den Stromverbrauch und führte viele Gespräche mit den Technikern vor Ort. Das Ergebnis war eine 80-seitige Energiepotenzialanalyse mit einer ganzen Reihe von Empfehlungen für alle verbrauchsrelevanten Bereiche.

Ausgeklügelte Einzelmaßnahmen

Nach der Heizzentrale steuert Jürgen Muth die 50 Meter entfernt stehenden Kältemaschinen des Stadions an. Unterwegs erzählt er nicht ohne Stolz, das Stadion sei energietechnisch schon auf dem neuesten Stand, weiteres Energiesparen daher nur noch durch eine Vielzahl ausgeklügelter Einzelmaßnahmen möglich. Eine angenehme Kühle im Raum der Kältemaschinen vermittelt einen Eindruck davon, welche Energiemengen an einem heißen Sommertag notwendig sind, um Technik und Menschen im Stadion bei Laune zu halten.

Bei der Analyse im Winter wunderten sich die E.ON-Experten, warum die Kühlmaschine trotz niedriger Außentemperaturen durchgehend in Betrieb war. Der Grund: Die Möglichkeit zur direkten Nutzung der Außenluft war zwar vorhanden, wurde bis dahin aber nicht voll ausgeschöpft. Das soll sich demnächst ändern. Die Anlage wird umprogrammiert, sodass in einem gemäßigten Temperaturbereich künftig keine Maschine mehr laufen wird. Damit will die Stadiongesellschaft jährlich weitere 73.000 Kilowattstunden sparen.

Zentrale Steuerung

Zurück im Büro des Hausherrn auf Ebene 4: Jürgen Muth erklärt die Systematik der Effizienzmaßnahmen, die sich grob in zwei Kategorien unterteilen lassen. Das erste Maßnahmenpaket umfasst technische Anpassungen, wie sie beim Heiz- oder Kühlsystem vorgenommen werden. Auch der Einbau von 450 Bewegungsmeldern für die Lichtsteuerung gehört in diese Kategorie. Manuelle Lichtschalter sind deshalb in vielen Gebäudebereichen mittlerweile verschwunden. Jährliches Einsparvolumen: 460.000 Kilowattstunden.

Das zweite Maßnahmenbündel lässt sich unter dem Begriff Verhaltensänderung zusammenfassen. Hier setzt die Stadiongesellschaft vor allem auf die Hilfe der Mitarbeiter, Dienstleister und Kunden. So weiß die Steuerungszentrale, wann die Reinigung bestimmter Stadionbereiche ansteht. Also wird die Beleuchtung nur für diesen Termin aktiviert und vom Reinigungsteam nach getaner Arbeit zur Deaktivierung freigegeben. Auch Kunden leisten einen Beitrag, denn Besuche in den Firmenlogen werden vorab angemeldet. Ein Anruf genügt und die Steuerungszentrale fährt die Heizung oder Kühlung in der Loge hoch. Auf diese Weise lässt sich der Dauerbetrieb vermeiden und wiederum Energie sparen.

„Den einen, ganz großen Einsparknaller gibt es bei uns nicht“, sagt Jürgen Muth. „Für uns ist entscheidend, die identifizierten Potenziale zügig auszuschöpfen. Dann werden wir sicherlich die nächsten Schritte in die Wege leiten.“ Dass er dabei auf seinen Energiepartner E.ON setzt, betont der Geschäftsführer der Stadiongesellschaft ausdrücklich: „Wir sind E.ON für das gemeinsame Projekt sehr dankbar. Die Kompetenz der E.ON-Experten hat uns vollauf überzeugt und zahlt sich für uns in barer Münze aus.“ Gute Aussichten also für die Fortsetzung einer erfolgreichen Energiepartnerschaft. Das Drehbuch bietet dafür jedenfalls noch genügend Potenzial.
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