Sie verfügt über eine nahezu magische Anziehungskraft: Jeder Fußballprofi möchte sie gewinnen und stolz in die Höhe stemmen. Und jeder Fan träumt davon, sie einmal wenigstens ganz kurz berühren zu dürfen.
Als erstes fiel es Nationalspieler Manfred Kaltz auf. Der rechte Verteidiger, der mit seinen rechten „Bananenflanken“ auf Horst Hrubesch einen großen Anteil an den Triumphen des Hamburger SV in den Achtzigerjahren hatte, war sehr erstaunt, als er am 29.Mai 1982 Nach dem Gewinn der fünften deutschen Meisterschaft der Hanseaten den begehrten Silberteller in seinen Händen hielt. Nach eingehender Betrachtung des Objekts der Begierde stellte der Europameister von 1980 fest: „Die können unseren Vereinsnamen gar nicht mehr eingravieren. Die Meisterschale ist ja schon voll.“
Mag sein, dass der Offensivverteidiger seinerzeit ein Duplikat der Meisterschale begutachtet hat, auf dem es tatsächlich keinen Raum mehr gab, nachdem der letzte Platz vom Vorgänger samt Jahreszahl beansprucht worden war: 1981 der FC Bayern München. Doch selbstverständlich hatte der Deutsche Fußballbund (DFB), vor Gründung des Ligaverbandes seinerzeit noch für die professionellen Spielklassen verantwortlich, eigentlich schon Abhilfe geschaffen.
Ein Silberring – verziert mit fünf kostbaren Turmalin-Cabochons von 71,98 Karat in Goldfassung – wurde untergearbeitet, der rundherum etwa 4,5 Zentimeter übersteht. Das sollte reichen bis 2011. Doch schon im vergangenen Jahr folgte vor der Ehrung des VfL Wolfsburg als Deutschem Meister 2009 Teil zwei der Erweiterung: Fünf neue, noch größere Gravurplatten wurden angebracht. Hier können nun voraussichtlich bis 2027 die weiteren Titelträger neben allen seit 1903 verewigt werden.
Zunächst war das handliche Rund als vorübergehender Ersatz für die Viktoria gedacht. Die einen Meter hohe Jungfrau in Bronze mit Engelsflügeln, von der ersten Deutschen Meisterschaft 1903 bis 1944 vergeben, war in den Wirren des Zweiten Weltkriegs in Dresden verloren gegangen und tauchte erst nach der Wiedervereinigung wieder auf. Doch die Meisterschale war längst Kult, inzwischen von den Fans unzählige Male nachgebastelt aus Pappe und in den Kurven der Bundesliga-Stadien stolz gezeigt.
„Die Meisterschaft ist das Symbol für Leistung und Erfolg in der Bundesliga, keine Trophäe im deutschen Sport ist begehrter“, sagt Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball. „Sie einmal zu gewinnen und in den Händen zu halten ist der Traum eines jeden Fußballers und jeden Fans.“
Ob im Durchmesser fünfzig Zentimeter wie zunächst in der 1949 von Prof. Elisabeth Treskow und Studenten der Kölner Werkschulen entworfenen und mit 5,5 Kilogramm Sterlingsilber geschaffenen ursprünglichen Form oder, wie aktuell, neun Zentimeter größer und nun elf Kilogramm schwer: Um die Meisterschale ranken sich viele größere und kleinere Anekdoten. Mal ganz öffentlich dargeboten, und auch mal hinter den Kulissen geschehen.
Franck Ribéry beispielsweise rannte 2008 mit dem wertvollen Stück vor einem Millionenpublikum wie ein Irrwisch direkt vom Ehrungspodium herunter quer durch die Allianz Arena, als der Rekordtitelträger seine 21. Deutsche Meisterschaft gewonnen hatte. Ganz für sich alleine wollte der Franzose die begehrte Trophäe in diesem Glücksmoment haben – teilte wenig später aber wieder redlich mit den Teamkollegen.
Vorübergehend ziemlich viel Kopfzerbrechen bereitete den Verantwortlichen des FC Bayern eine andere Geschichte, an die sich Mediendirektor Markus Hörwick noch gut erinnert: „Bei einer Meisterfeier Mitte der Achtzigerjahre war plötzlich die Schale weg – wohlgemerkt das Original.“ Im ersten Moment machte sich noch niemand große Sorgen. Motto: Die wird schon wieder Auftauchen. „Als sie aber auch zu später Stunde nicht wieder am Platz war, stieg die Nervosität doch ein wenig an. Schlussendlich handelte es sich um einen Streich von Jean-Marie Pfaff.“
Zur Erleichterung der Verantwortlichen servierte der belgische Nationaltorhüter die vermisste „Salatschüssel“ am folgenden Morgen am Frühstückstisch. Er hatte sie mit in sein Hotelzimmer genommen, unter das Kopfkissen gelegt – und wahrscheinlich die erfolgreiche Saison nochmal Revue passieren lassen. Konsequenz beim FC Bayern: Bei entsprechenden offiziellen Anlässen wird das Original gegen eine Kopie augetauscht.
Mag sein, dass der Offensivverteidiger seinerzeit ein Duplikat der Meisterschale begutachtet hat, auf dem es tatsächlich keinen Raum mehr gab, nachdem der letzte Platz vom Vorgänger samt Jahreszahl beansprucht worden war: 1981 der FC Bayern München. Doch selbstverständlich hatte der Deutsche Fußballbund (DFB), vor Gründung des Ligaverbandes seinerzeit noch für die professionellen Spielklassen verantwortlich, eigentlich schon Abhilfe geschaffen.
Ein Silberring – verziert mit fünf kostbaren Turmalin-Cabochons von 71,98 Karat in Goldfassung – wurde untergearbeitet, der rundherum etwa 4,5 Zentimeter übersteht. Das sollte reichen bis 2011. Doch schon im vergangenen Jahr folgte vor der Ehrung des VfL Wolfsburg als Deutschem Meister 2009 Teil zwei der Erweiterung: Fünf neue, noch größere Gravurplatten wurden angebracht. Hier können nun voraussichtlich bis 2027 die weiteren Titelträger neben allen seit 1903 verewigt werden.
Zunächst war das handliche Rund als vorübergehender Ersatz für die Viktoria gedacht. Die einen Meter hohe Jungfrau in Bronze mit Engelsflügeln, von der ersten Deutschen Meisterschaft 1903 bis 1944 vergeben, war in den Wirren des Zweiten Weltkriegs in Dresden verloren gegangen und tauchte erst nach der Wiedervereinigung wieder auf. Doch die Meisterschale war längst Kult, inzwischen von den Fans unzählige Male nachgebastelt aus Pappe und in den Kurven der Bundesliga-Stadien stolz gezeigt.
„Die Meisterschaft ist das Symbol für Leistung und Erfolg in der Bundesliga, keine Trophäe im deutschen Sport ist begehrter“, sagt Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball. „Sie einmal zu gewinnen und in den Händen zu halten ist der Traum eines jeden Fußballers und jeden Fans.“
Ob im Durchmesser fünfzig Zentimeter wie zunächst in der 1949 von Prof. Elisabeth Treskow und Studenten der Kölner Werkschulen entworfenen und mit 5,5 Kilogramm Sterlingsilber geschaffenen ursprünglichen Form oder, wie aktuell, neun Zentimeter größer und nun elf Kilogramm schwer: Um die Meisterschale ranken sich viele größere und kleinere Anekdoten. Mal ganz öffentlich dargeboten, und auch mal hinter den Kulissen geschehen.
Franck Ribéry beispielsweise rannte 2008 mit dem wertvollen Stück vor einem Millionenpublikum wie ein Irrwisch direkt vom Ehrungspodium herunter quer durch die Allianz Arena, als der Rekordtitelträger seine 21. Deutsche Meisterschaft gewonnen hatte. Ganz für sich alleine wollte der Franzose die begehrte Trophäe in diesem Glücksmoment haben – teilte wenig später aber wieder redlich mit den Teamkollegen.
Vorübergehend ziemlich viel Kopfzerbrechen bereitete den Verantwortlichen des FC Bayern eine andere Geschichte, an die sich Mediendirektor Markus Hörwick noch gut erinnert: „Bei einer Meisterfeier Mitte der Achtzigerjahre war plötzlich die Schale weg – wohlgemerkt das Original.“ Im ersten Moment machte sich noch niemand große Sorgen. Motto: Die wird schon wieder Auftauchen. „Als sie aber auch zu später Stunde nicht wieder am Platz war, stieg die Nervosität doch ein wenig an. Schlussendlich handelte es sich um einen Streich von Jean-Marie Pfaff.“
Zur Erleichterung der Verantwortlichen servierte der belgische Nationaltorhüter die vermisste „Salatschüssel“ am folgenden Morgen am Frühstückstisch. Er hatte sie mit in sein Hotelzimmer genommen, unter das Kopfkissen gelegt – und wahrscheinlich die erfolgreiche Saison nochmal Revue passieren lassen. Konsequenz beim FC Bayern: Bei entsprechenden offiziellen Anlässen wird das Original gegen eine Kopie augetauscht.
