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Kartoffeln, Weizen, Allianz Arena - Nachbarschaftsbesuch von der Heilig Kreuz Kirche

Kartoffeln, Weizen, Allianz Arena - Nachbarschaftsbesuch von der Heilig Kreuz Kirche

Ein bisschen mulmig war ihnen schon zu Mute, als sie erfuhren, dass ausgerechnet das neue Münchner Fußballstadion ihr zukünftiger Nachbar wird. „Wenn es nirgends hinkommt, am Ende kommt es nach Fröttmaning“, erinnerte sich Ludwig Maile an seine ersten Gedanken zum Thema Stadionneubau in der Landeshauptstadt München.
Der 77-Jährige Maile ist Kirchenpfleger in der Heilig Kreuz Kapelle in Fröttmaning. Zusammen mit Dr. Franz Freyberger (Kirchenverwaltung), Albert Pfeuffer (Vorstand Gemeinderat) und dem Pfarrer der Heilig Kreuz Kirche Pater Alexander Klima besuchte er auf Einladung des Geschäftsführers der Allianz Arena München Stadion GmbH Bernd Rauch nun seine neuen Nachbarn.

Keine 500 Meter Luftlinie liegen zwischen dem modernsten Stadion Europas und der fast 2000 Jahre alten Kirche. Es ist die einzige rein romanische Kirche Münchens und gleichzeitig auch das älteste Gotteshaus der bayerischen Landeshauptstadt.

„Es kribbelt schon ein bisschen, wenn ich hier auf diesem Boden stehe“, erzählt Maile. Dass dürfte wohl noch ein wenig untertrieben sein, denn für Maile drehte sich fast sein ganzes Leben um den Grund und Boden rund um das Stadion.

Als Verwalter des städtischen Guts Großlappen war Maile 40 Jahre lang für Bewirtschaftung eines 500 Hektar großen Geländes zuständig auf dem heute die Kirche und das Stadion stehen. „350 Hektar wurden links und rechts der Autobahn landwirtschaftlich genutzt“, erzählte Maile, „dass in der Fruchtfolge nach Kartoffeln und Weizen einmal ein Stadion auf diesem Boden wächst, hätte ich damals nicht gedacht“, erzählt er schmunzelnd.

Doch nach dem Rundgang durch die Allianz Arena war Maile mit der „außergewöhnlichen Saat“ sehr zufrieden. „Ich bin überwältigt von diesem Bauwerk.“ Das übrigens nicht hätte gebaut werden können, wenn Maile nicht fast auf den Tag genau vor 50 Jahren als Vermittler zwischen Stadt und Grundbesitzer den Verkauf des Areals eingefädelt hätte.

„Ich war bei der Grundsteinlegung dabei und hoffe, dass ich zur Einweihung auch dabei sein darf“, freute er sich bereits auf einen weiteren Stadionbesuch. Ebenso wie Pater Aleksander Klima, der auf die Frage wie er sich denn entscheiden würde, wenn gleichzeitig zum WM-Eröffnungsspiel ein Gottesdienst in der Kirche stattfinden würde, antwortete: „Da würde ich schon einen Vertreter für die Kirche finden.“
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