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Neuer Rasen in der Allianz Arena verlegt

Neuer Rasen in der Allianz Arena verlegt

Während allenthalben die herbstlichen Blätter von den Bäumen fallen, hat sich vegetativ auch etwas in der Allianz Arena getan: Der Rasen in der Münchner Fußball-Arena wurde nach 22 Partien auf dem zuletzt nicht mehr ganz satten Grün ausgetauscht.
DieVerantwortlichen nutzten für dieses Unterfangen die zweiwöchige Spielpause – bis zur nächsten Partie des TSV 1860 gegen den FC Erzgebirge Aue am 20. November soll das 8000 Quadratmeter große, neue Geläuf perfekt bespielbar sein.

Der Geschäftsführer der Allianz Arena, Peter Kerspe, ist sich sicher, dass der Rollrasen aus dem Hause Horst Schwab GmbH nun bis Saisonende halten und die nächsten Monate unbeschadet überstehen wird. Jedoch könnten im Erfolgsfall der Münchner Klubs im Pokal und des FC Bayern in der Champions League noch 34 Spiele auf dem „Powerrasen“ ausgetragen werden und auch die Witterungsbedingungen sind im nächsten halben Jahr alles andere als optimal für das Halbschattengewächs aus dem oberbayrischen Schrobenhausen.

Rasenzüchter Horst Schwab erklärt, warum: „Die nächsten sechs Monate kriegt der Rasen keine Stunde Licht. Die Sonne steht im Winter tief, die Tribünen sind aber extrem hoch. Darum trocknet der Rasen nach dem Morgentau nicht mehr und ist den ganzen Tag nass, was die Pflege, dasDüngen und das Mähen erschwert. Auch die niedrigen Temperaturen ganz unten in der Allianz Arena wirken sich natürlich nicht positiv auf das Wachstum aus. Es hat aber ohnehin niemand damit gerechnet, dass der Rasen mehr aushält und ein zweimaliger Austausch der Rasenfläche pro Saison ist nicht unnormal.“

Schließlich gilt es auch zu bedenken, dass solch extreme Belastungen wie die Eröffnungs-Veranstaltungen entfallen und der neue Arena-Rasen auch in der fünf Wochen langen Winterpause in Ruhe gedeihen kann. Trotzdem testet die Stadion GmbH bis zum Saisonende eine kostenlos zur Verfügung gestellte, spezielle Bestrahlungsanlage, um dem Lichtmangel entgegenzuwirken. Ob diese „Rasen-Solarium“ tatsächlich das Leben des Grüns verlängert, ist jedoch noch offen. Klar ist nur, dass der neue Rasen spätestens zum Start der WM 2006 erneut ausgetauscht wird, da eine andere Firma das Exklusivrecht zur Begrünung hat.

Alle Zahlen und Fakten zu Bau und Beschaffenheit des Rasens im Überblick:

Rasengröße: Netto 68 x 105 und brutto 72 x 111 Meter - Gesamtgröße: 8.000 Quadratmeter

Größe der Rasenstücke: 2,20 m x 15 m
Gewicht eines Rasenstücks: 1,2 Tonnen
Höhe/Dicke der Rasenstücke: 30 Millimeter Dicksode der Marke „Powerrasen“
Rasenstücke gesamt: ca. 250 Rollen
Dauer der Verlegung: 20 Fernlastzüge im Stundenrhythmus, 9 Züge pro Tag – gesamt etwa 2,5 Tage
Spielfeld: 0,5% Steigung zur Mitte hin
Anwuchs: in vierzehn Tagen verankert, erste Wurzeln nach zwei Tagen, sofort bespielbar
Baugrund: zwischen 30 und 70 cm aufgeschüttet bestehend aus 4.500 Kubikmetern Frostschutzkies zur Einebnung
Unterbau: 10 cm Drainschicht (Sand), Heizungsrohe, 13 cm untere Rasentragschicht, 9 cm obere Rasentragschicht
Drainagen: (Vollsickerrohre): 14 Drainagen á 111 m, 100 mm Durchmesser, 2 km Länge
Rasenheizung: Schläuche 3,2 cm hoch und 27 km lang, 3 isolierte Rohre über einen Verteiler, über den manuell und automatisch die Temperatur geregelt (zwischen 35 und max. 50 Grad Celsius) werden kann, 1 bar Druck
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