Logo Allianz Arena

1860 München und Bayerischer Fußball-Verband gemeinsam gegen Rassismus!

1860 München und Bayerischer Fußball-Verband gemeinsam gegen Rassismus!

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) präsentiert seine neue Antirassismus-Kampagne gemeinsam mit dem TSV 1860 München. Zum offiziellen Auftakt dieser Aktionsreihe werden am Montag vor dem oberbayerischen Zweitliga-Derby gegen Wacker Burghausen in der Allianz Arena der BFV und die Löwen ein klares Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen!
BFV-Präsident Dr. Rainer Koch ist hocherfreut über die gute Zusammenarbeit mit dem Münchner Traditionsklub: „Löwen-Geschäftsführer Stefan Ziffzer und alle weiteren Verantwortlichen waren spontan und gerne bereit, mit uns für Fairplay und gegen Rassismus gemeinsame Sache zu machen. Es ist ungemein wichtig, dass wir unsere Botschaft mit dieser Veranstaltung einem breiten Publikum öffentlichkeitswirksam vermitteln und nahe bringen können. Egal ob Profis oder Amateure: Gemeinsam und fair heißt das Motto in unserer bayerischen Fußballfamilie, das wir thematisieren müssen und nicht Gewalt“.

Wichtiger Bestandteil der Antirassismus-Aktionen ist neben den fünf „Goldenen Regeln des Fairplay“ das auffallende visuelle Erscheinungsbild der BFV-Kampagne. Die „drei Männchen“ in den leuchtenden Signalfarben grün, gelb und rot sollen den unzähligen Fußballanhängern sofort ins Auge fallen und allzeit an das Credo „Gemeinsam und Fair“ erinnern. Dieses Logo steht für ein gemeinsames sportliches Miteinander im Fußball ohne jegliche Form von Rassismus, denn auf bayerischen Fußballplätzen ist „kein Platz für Gewalt“.

Hinter der Antirassismus-Kampagne des BFV stecken allerdings weit mehr als nur ein buntes Logo oder leere Phrasen. Der BFV hat im Jahr 2006 die Arbeitsgruppe „Gemeinsam und Fair“ ins Leben gerufen, um dem aktuellen Phänomen der Gewalt auf Fußballplätzen zentral zu begegnen und möglichst Gewalt erst gar nicht entstehen zu lassen. Unter dem Motto „Gemeinsam und Fair“ sollen in Zukunft folgende Bereiche stärker in die Verbandsarbeit einbezogen und umgesetzt werden:

  • Förderung des gegenseitigen Verständnisses und der Toleranz
  • Wahrnehmung der Regeln des Sports als Grundlage allgemeiner Fairness
  • Anbahnung von Teamfähigkeit und Anleitung zur Kooperation
  • Vermittlung von Kenntnissen zur Erziehung, Beratung und Problemlösung
  • Integration von Kindern und Jugendlichen sowie Mitbürgern aller Nationalitäten, Religionen und Hautfarben innerhalb der Gesellschaft

    Der BFV sieht mit der Arbeitsgruppe seine Aufgabe darin, in direkter Problembewältigung auf drei Säulen (Trainer- und Schiedsrichterausbildung, direkte Problemhilfe, Informationsveranstaltungen und Aufklärungsgespräche) dem Erfordernis der Verhinderung von Gewalt gerecht zu werden. So wird zukünftig bei der Trainer- und Schiedsrichterausbildung des BFV noch mehr Gewicht auf den Umgang mit dem Gewaltphänomen im Fußballsport gelegt werden. Hierzu wird die Arbeitsgruppe durch Fachleute die Ausbildungspläne spezifisch ergänzen und aktualisieren und das Thema auch zu einem Prüfungsgegenstand erheben.

    Eine zweite zentrale Aufgabe erfüllt die Arbeitsgruppe durch direkte Problemhilfe für von Gewalt bereits Betroffene, seien es Vereine, Funktionäre oder Spieler. Diese sollen bei der Bewältigung von entstandenen Konflikten bei Bedarf sowohl durch Arbeitsgruppen-interne Hilfestellung (wie zum Beispiel Durchführung von Aufklärungsgesprächen, Teilnahme an Vereinsabenden und Spielerversammlungen) unterstützt wie auch an externe Fachkräfte herangeführt werden. Hierzu bietet die Arbeitsgruppe eine Vermittlung von und Unterstützung durch professionell mit Gewaltprävention befassten Organisationen an. Angestrebt wird der Aufbau eines externen Netzwerkes.

    Ein erstes gemeinsames Projekt mit dem Kinderschutzbund läuft in den Bezirken Schwaben und Niederbayern mit Beginn der Rückrunde an. Zielgruppe des Projektes werden dabei die Trainer/Trainerinnen und Betreuer/Betreuerinnen von G- bis D-Juniorenmannschaften sein. Die Schulungen werden von ausgebildeten Pädagogen durchgeführt, die speziell vom BFV fortgebildet worden sind. Um möglichst bereits primär Prävention zu betreiben, können vor allem durch Informationsveranstaltungen und Aufklärungsgespräche aufkeimende Konfliktpotenziale von vornherein eingedämmt oder aufgelöst werden, so dass die Arbeitsgruppe auf diese Weise den Vereinen unterstützend zur Seite steht.

    Geleitet wird die Arbeitsgruppe von Reinhold Baier, der gleichzeitig als Mitglied des geschäftsführenden Gremiums der Task Force des DFB und der DFL gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus angehört sowie Mitglied im Verbands-Sportgericht des BFV ist. Der Vorsitzende spricht hochmotiviert über seine Aufgabe: „Unsere Absicht im Entstehungsstadium von Konflikten vorbeugend einzugreifen, ist von der Überzeugung getragen, dass es höchste Zeit ist, sowohl im jeweiligen Einzelfall als auch insbesondere im öffentlichen Bewusstsein deutlich zu machen, dass nur durch gegenseitiges Verständnis, Akzeptanz und Toleranz solche unschönen Szenen wie in der Vergangenheit zu vermeiden sind.“
  • Diesen Artikel teilen

    Weitere news