Am Montag wurde in der Allianz Arena das neue LED-Flutlicht in Betrieb genommen. Doch bevor die Lampen exakt dorthin leuchten, wohin sie es sollen, müssen noch ein paar Feinjustierungen vorgenommen werden. Wir erklären, wie das gemacht wird und was die bunten Bälle auf dem Spielfeld zu suchen haben.
Jede der 296 Lampen muss auf einen exakten Punkt ausgerichtet sein
Um die einzelnen LED-Flutlichtstrahler exakt auszurichten, wird nach und nach auf jedem der 296 Strahler eine Kamera zur Feinjustierung positioniert. Diese Kamera ist mit einem Laptop verbunden auf dem ein spezielles Programm installiert ist. Im Vorhinein wurde von unserem Partner Phillips für jeden LED-Strahler ein exakter Punkt berechnet, auf den der Strahler leuchten soll, damit am Ende das komplette Spielfeld gleichmäßig ausgeleuchtet ist.
Im Computerprogramm wird eingegeben, auf welchem Strahler sich die Kamera gerade befindet und das Programm erkennt, welche Koordinaten es nun benötigt. Die Kamera sucht sich jetzt den vorgegebenen Orientierungspunkt auf dem Spielfeld. Dieses ist im Computerprogramm als Koordinatensystem gespeichert und verfügt über eine visuelle x- und y-Achse. Die beiden Bälle dienen dabei als Nullpunkt des Koordinatensystems. Mithilfe der im Voraus ausgerechneten Koordinaten wird der Flutlichtstrahler von der Neigung und Position her genau auf den dafür bestimmten Punkt gerichtet. Beide Ballons müssen visuell im Computerprogramm genau aufeinanderliegen, dann ist der Strahler korrekt ausgerichtet.
Zusätzliche UV-Leuchten für das optimale Fernsehbild
Zusätzlich zu den 296 neuen LED-Flutlichtstrahlern mussten auf der Westseite weitere 39 UV-Lampen installiert werden. Dies wurde vorgenommen, da in den neuen LED Leuchten, anders wie bei den alten Halogen-Metalldampflampen, keinerlei UV-Licht vorhanden ist. Dieses UV-Licht ist aber für die TV-Übertragung und die Darstellung der LED-Werbebanden von Nöten. Alle 39 Lampen müssen ebenfalls millimetergenau ausgerichtet werden.
Hierfür gibt es aber leider kein Computerprogramm und deswegen müssen alle Ausrichtungen mit Hilfe eines Lasers manuell vorgenommen werden. Auf die Runden Strahler wird eine Platte gelegt, auf der sich in der Mitte eine Halterung mit einem Laser befindet. Für die Nord-, Ost- und Westseite, an denen die LED-Banden an Spieltagen stehen werden, wurden Punkte berechnet, auf die die UV-Strahler leuchten müssen, um eine gute Bildqualität für das Fernsehen zu gewährleisten. Am Spielfeldrand steht eine Person an dem Leuchtpunkt, der für die Lampe ausgerechnet worden ist und hält eine Tafel in der Hand. Der Strahler muss genau so ausgerichtet werden, dass der Laserstrahl genau die Mitte der Tafel trifft.
Für die Verkabelung der neuen Leuchten musste von den Flutlichtstegen zu den acht Verteilerräumen auf der Ebene 7 insgesamt 35 km Kabel verlegt werden.
Auf der Ebene 7 wurden von den Elektrikern insgesamt 16 Tonne Kupferkabel von den beiden Trafos im Norden und Süden verlegt. Da der Lift nur bis zur 6. Etage fährt, musste das gesamte Material bis zum letzten Stockwerk mit „Manpower“ nach oben gebracht werden.
Alle Strahler wurden an die Süd- und die Nordversorgung des Stroms angeschlossen, somit ist aufgrund der Doppelverkabelung gewährleistet, dass auch bei Versorgungsproblemen des Stromversorgers für 7 Sekunden mindestens 50 Prozent des Flutlichtes leuchten. Durch eine spezielle Verkuppelung ist gewährleistet, dass nach spätestens 8 Sekunden das gesamte Stadion wieder Vollbeleuchtet ist. Somit ist auch bei Versorgungsproblemen ein uneingeschränkter Spielbetrieb gewährleistet.
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