Logo Allianz Arena

Aktuelle News von der Allianz Arena in München

sudkurve

„Hier ist der FC Bayern zu Hause“

Interview Bayern Magazin | Nr. 14 | 31. März 2018
 

Jürgen Muth, Geschäftsführer der Allianz Arena München Stadion GmbH, erklärt im BAYERN MAGAZIN die anstehende Umgestaltung von Münchens Fußballtempel.
 

Herr Muth, schon lange wünschen sich die Fans des FC Bayern, dass die Allianz Arena in den Farben des FC Bayern gestaltet wird, im Sommer nun wird das Stadion endlich umgerüstet. Was passiert genau?

Durch den Auszug des TSV 1860 ist es nun endlich möglich, die bislang neutral gestaltete Allianz Arena zu einem Stadion umzugestalten, das schon beim ersten Anblick erkennen lässt: Hier ist der FC Bayern zu Hause. Und das freut uns genauso sehr wie die Fans. Der erste Schritt war der Beschluss von Vereinsführung und Arbeitskreis Fandialog, sich eng bei der Neugestaltung der Allianz Arena abzustimmen. Klar war für alle, dass die Vereinsfarben des FC Bayern auf eine besondere Art in die Allianz Arena integriert werden sollten. Wir haben uns hierfür auch andere Stadien angesehen, es wurden ein Dutzend Vorschläge erarbeitet, gesichtet und teilweise wieder verworfen. Die ersten Ergebnisse wurden den Mitgliedern dann auf der Jahreshauptversammlung im November 2017 präsentiert. Uns war immer wichtig, diese Umgestaltung im Einklang mit den Fans zu realisieren und regelmäßig darüber zu informieren.

Wie kam es zu den nun vorliegenden Ergebnissen?

Eine Variante war natürlich ein ganz rotes Stadion, wovon es auch Fotomontagen im Internet zu sehen gab. Allerdings gibt es mittlerweile schon ziemlich viele Stadien, die komplett rote Sitze haben – somit hätte die Allianz Arena ihre Einzigartigkeit verloren und kein Alleinstellungsmerkmal mehr gehabt. Das wollten wir verhindern und sind deshalb sehr froh, dass wir mit dem roten Mittelrang eine Lösung gefunden haben, die es so in der Stadionlandschaft nirgendwo sonst gibt. Das wird ergänzt durch das Logo des FC Bayern und die Schriftzüge „FC Bayern München“ und „Mia san mia“. Dabei ist uns unser Partner Allianz im Bereich der Nordkurve sehr entgegengekommen. Das Logo des FC Bayern wird dort durchgehend über die drei Ränge verlaufen, die beiden Oberbandenringe zwischen den Rängen werden an diesen Stellen den Logofarben angepasst, die Allianz verzichtet hier auf die Darstellung ihres Logos.

Wann starten Sie mit dem Umbau?

Wir beenden die Bundesligasaison am 12. Mai mit dem Heimspiel gegen Stuttgart, zwei Tage später beginnt der Umbau. Unser Ziel ist, die Arbeiten bis Ende Juli abzuschließen. Insgesamt tauschen wir rund 25.000 Sitze aus. Im Wesentlichen betrifft das die standardmäßigen Klappsitze, dazu kommt noch ein kleiner Teil der Businessplätze, bei denen aber lediglich die gepolsterten Stoffbezüge geändert werden müssen.

Was passiert mit den alten Sitzen?

Uns ist es ein großes Anliegen, dass die ausgebauten Sitze weiterverwendet werden. Dafür werden wir eine Aktion für die Fans des FC Bayern starten. Als erstes erhalten alle „betroffenen“ Dauerkarten-Inhaber die Möglichkeit, ihren bisherigen Sitz zu kaufen. Dazu wird es beim FC Bayern ein Tool geben, das ähnlich funktioniert wie beim Ticketkauf. Sobald es soweit ist, werden wir das auch über unsere Kanäle und im Bayern-Magazin kommunizieren. Außerdem haben wir auch Anfragen von kleineren Amateurvereinen, die die Sitze für ihre Tribünen nutzen möchten. Wir wollen die Anzahl der Sitze, die nicht mehr verwendet werden, so gering wie möglich halten. Und, ganz wichtig: Weder der FC Bayern noch die Allianz Arena wollen mit den Einnahmen Geld verdienen. Diese werden komplett für karitative Zwecke verwendet und gespendet.

Nicht nur der Innenraum soll endlich in den Farben des FC Bayern erstrahlen, sondern auch die Promenade auf der Ebene 2. Was ist hier geplant?

Das wird ein ganz besonderes Projekt, das von den Anhängern des FC Bayern München von der Idee bis hin zum letzten Pinselstrich in Eigenregie umgesetzt wird. Hierbei werden die Seitenwände der Kioske mit historischen Motiven aus der Klubgeschichte bemalt. Wir werden natürlich als Allianz Arena dieses Projekt überall unterstützen, wo die Fans es wünschen, aber an sich ist das wirklich Sache der Fans. Die Wände sollen ebenfalls in der Sommerpause gestaltet werden und bis zum Start in die neue Saison fertig sein.

Wie eng ist der Austausch mit den Fans für die Wandgestaltung?

Der Arbeitskreis Fandialog hat für dieses Projekt die „Arbeitsgruppe Umlauf Arena“ gegründet, darin sind sechs Fanvertreter, Raimond Aumann mit seinem Team der Direktion Fan- und Fanclubbetreuung und ich als Vertreter der Allianz Arena. Wir treffen uns regelmäßig und planen derzeit die Ablauf-Organisation für den Sommer. Außerdem wurde am vergangenen Wochenende ein erster Test durchgeführt und eine Musterwand in der Arena bemalt.

Gibt es schon weitere Projekte, die Sie in der nächsten Zeit angehen wollen – vielleicht auch im Hinblick auf die Europameisterschaft 2020?

Neben der Umgestaltung des Innenraums und der Promenade wird aktuell auch an anderen Dingen auf Hochtouren gearbeitet. Im Zentrum steht hier die Sicherheit, wozu wir planen, die Esplanade umzugestalten. Zudem wird der Eingang West völlig neu entstehen, er soll im Sommer 2019 fertiggestellt werden. Über diesen Eingang kommen künftig die Gästefans getrennt von den Bayern-Fans in die Allianz Arena, es wird auch ein eigenes PKW-Parkhaus für die Gästefans geben. Mit weiteren Maßnahmen wollen wir auch die Aufenthaltsqualität steigern und die Serviceleistungen verstärken. Aber ganz unabhängig von diesen Großprojekten befindet sich ein Stadion wie die Allianz Arena immer in einem ständigen Optimierungsprozess. So haben wir etwa den Auszug des TSV 1860 auch zum Anlass genommen, den Paulaner Fantreff Nord in einen höherwertigen Restaurantbereich umzurüsten, der seit Februar im Betrieb ist. Und ein weiteres wesentliches Dauerthema ist Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit.

Wie zufrieden waren Sie Im vergangenen Herbst mit dem Testlauf des Mehrwegbechersystems?

Der Test war sehr erfolgreich und hat uns in unserer Absicht bestätigt, auf ein Mehrwegsystem in der kommenden Saison umstellen zu wollen. Dies ist ein ganz wesentlicher Punkt in unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir stellen uns dem Anspruch, jährlich nach den höchsten europäischen Umweltvorgaben zertifiziert zu werden und sind auch sehr froh, dass wir auch gemeinsam mit Partnern des FC Bayern kontinuierlich nach immer neuen Möglichkeiten suchen, um die Arena noch umweltverträglicher und nachhaltiger zu gestalten.

Themen dieses Artikels

Diesen Artikel teilen