
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) entwickelt als einer der ersten Fußball-Nationalverbände weltweit eine eigene Menschenrechtsstrategie, die sich an den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte ausrichtet. Den Anstoß hierzu gab die Bewerbung des DFB um die Ausrichtung der UEFA EURO 2024. Zum ersten Mal stellt die UEFA spezifische Menschenrechtsanforderungen an die Bewerber. Der DFB hat sich proaktiv zur Entwicklung eines Konzepts zur Achtung der Menschenrechte entschieden, das auf den bestehenden Aktivitäten des Verbandes insbesondere in den Bereichen gesellschaftliche Verantwortung und Jugendarbeit aufbaut.
Die Menschenrechtsstrategie soll im kommenden Jahr veröffentlicht und auf dem nächsten DFB-Bundestag in die Satzung des Verbandes aufgenommen werden. Damit will der DFB die Menschenrechte als gesellschaftspolitische Aufgabe des Fußballs in Deutschland langfristig strukturell verankern – von der Basis bis zur Nationalmannschaft. Entwickelt wurde die Menschenrechtsstrategie in enger Zusammenarbeit und unter Einbindung interner wie externer Experten. So kamen Anfang September zahlreiche Institutionen und Nichtregierungsorganisationen in Berlin mit Vertretern des DFB zusammen.
An Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte ausgerichtet
An dem Expertendialog nahmen teil: Football Supporters Europe, Koordinationsstelle Fanprojekte, DFL Deutsche Fußball Liga, Fußball-Weltverband FIFA, Zentralrat der Muslime in Deutschland, IG Bauen-Agrar-Umwelt, Deutsche Bischofskonferenz, Transparency International Deutschland, terre des hommes Deutschland, Makkabi Deutschland, Reporter ohne Grenzen, Amnesty International Deutschland, Deutscher Olympischer Sportbund, Discover Football, Deutsches Institut für Menschenrechte und der Deutsche Kinderschutzbund. Der Austausch wird kontinuierlich fortgesetzt.
DFB-Präsident Reinhard Grindel sagt: „Im DFB und in seinen rund 25.000 Vereinen werden jeden Tag Werte wie Respekt, Vielfalt, Fair Play und Solidarität gelebt. Sie sind fest verankert in unserer Satzung und im DFB-Ethikkodex. Wir wollen in Zukunft weiterhin und verstärkt unseren Beitrag zur Achtung und Förderung der Menschenrechte leisten, wie wir es beispielsweise während der Weltmeisterschaft in Russland durch zahlreiche Begegnungen mit engagierten Menschen getan haben. “
Sylvia Schenk, die als Mitglied des unabhängigen Menschenrechtsbeirats der FIFA an der Ausarbeitung der Menschenrechtsstrategie beteiligt ist, erklärt: „Die Menschenrechtsstrategie des DFB beginnt nicht bei null. Es geht darum, bereits existierende Maßnahmen in einen systematischen Zusammenhang zu bringen und bestehende Lücken zu schließen. Dabei leistet der DFB Pionierarbeit, national wie international, und muss den Anforderungen der Menschenrechtsexperten genügen, zugleich auch die eigenen Mitglieder überzeugen und motivieren.“
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