Mit bis zu 75.000 Fans fasst die Allianz Arena an Spieltagen vergleichbar viele Menschen wie eine Kleinstadt. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, die ökologische Belastung durch die An- und Abreise sowie während des Stadionaufenthalts so gering wie möglich zu halten: „Wir bringen jedes Jahr mehr als eine Million Menschen in die Arena. Unsere Aufgabe ist es, dies mit einem möglichst geringen ökologischen Fußabdruck zu tun, dem möchten wir gerecht werden“, sagte Andreas Jung, Vorstand Marketing bei der FC Bayern München AG zum „Pitch“ des Projekts „The Mission - Sports Be Sustainable“.
Lösungen, um Stadionbetrieb nachhaltiger zu machen
Im Rahmen dieses dritten Teils der Initiative haben fünf Teams von Studierenden in den vergangenen drei Monaten an Lösungen gearbeitet, die den Betrieb von Fußballstadien nachhaltiger machen sollen. Die Perspektive von außen soll für neuen Input und Innovationen sorgen, auf die sich auch Jürgen Muth freut: „Ich erwarte Ideen, von jemandem der von außen kommt, aus denen man gemeinsam ein neues Projekt entwickeln kann“, erklärte der Geschäftsführer der Allianz Arena München Stadion GmbH. Ziel der Projekte ist es, in den nächsten drei bis vier Jahren ein Ökosystem aufzubauen, das Innovation und Nachhaltigkeit vereint. So soll langfristig ein positiver Einfluss auf Wirtschaft, Gesellschaft und unseren Planeten genommen werden.
„Kick-Off“ für das Projekt war bereits Ende Juli, an diesem Donnerstag nun waren die einzelnen Teams in der Allianz Arena zu Gast, um die Projekte zu präsentieren, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden können. Der deutsche Rekordmeister und die Allianz Arena stehen gemeinsam mit den Partnern Allianz, Audi, Telekom, HypoVereinsbank, Siemens, PreZero, Bain & Company und Arabesque für die Unternehmungen Pate. Die operative Leitung der Projekte übernimmt Futury, ein Spin-off der Werte-Stiftung.
Fünf Teams von Studierenden stellen ihre Projekte vor
Das Prozedere läuft wie folgt: Jedes der fünf Teams hat über die letzten drei Monate ein anderes Fachgebiet bearbeitet, in dem mehr Nachhaltigkeit erwünscht und umsetzbar ist. Die Lösung „Ametix Green“ von Team Rating soll den deutschen Bundesliga-Arenen dabei helfen, eigene Nachhaltigkeitsdefizite und Entwicklungspotenziale aufzudecken – und zu sehen, wo sie im Vergleich zu anderen Betreibern stehen.
Beim Projekt Team Digital mit der Lösung „Fanbloc“ hingegen steht die soziale Komponente im Mittelpunkt. Die Entwickler haben sich vorgenommen mit Hilfe einer App Fangemeinden besser zu vernetzten und Fans mit unterschiedlichen persönlichen Hintergründen zusammenzuführen.
Der B2B-Marktplatz „Volstastic“ von Team Energy vernetzt dagegen Stadionbetreiber mit Technologieentwicklern und Anbietern erneuerbarer Energielösungen.
Das Analyse-Tool „GrubGuard“, welches das Team Logistics vorgestellt hat, soll bei der besseren Planung von Verpflegung und Catering nützlich sein, um so die Entsorgung übrig gebliebener Lebensmittel zu minimieren.
Ähnliches gilt für die App-Entwickler von Team Mobility mit der Lösung „Commensally“, deren Ziel es ist, Fans zu vernetzen, um gemeinsam in Fahrgemeinschaften zum Stadion anzureisen. Dadurch wird das Verkehrssystem entlastet, weniger CO2 ausgestoßen – und nicht zuletzt der soziale Austausch gefördert.
Im Rahmen der Initiative „The Mission“ werden in drei Jahren insgesamt zwölf Zukunftsthemen angegangen. Zu den Themengebieten gehören Banking, Mobilität, neue Arbeitswelten oder die Stadt der Zukunft. Jung, der übrigens selbst in der Jury sitzt, war wie alle anwesenden Vertreter der Paten begeistert und zeigte sich optimistisch, dass die Allianz Arena in eine nachhaltige Zukunft blicken wird.
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